Zur Erinnerung an Deutschlands großen Läufer

Fast neun Jahrzehnte sind vergangen seit den Tagen der großen sporthistorischen Erfolge, die Hanns Braun auf deutschen und ausländischen Bahnen errang, aber sein Name ist heute noch wie damals ein Begriff, und solange man in Deutschland von den sportlichen Großtaten deutscher Leichtathleten spricht, wird man dabei Hanns Braun nicht vergessen; man wird seinen Namen aber auch immer dann nennen, wenn man Musterbeispiele vornehmster sportlicher Gesinnung aufzählt.

Hanns Braun starb am 9. Oktober 1918 den Fliegertod. Vier Jahre stand er im Feuer, fast konnten seine Freunde schon hoffen, dass für ihn keine Kugel gegossen wäre. 1914 war er mit dem Infanterie- Leibregiment München als Kriegsfreiwilliger ins Feld gezogen, 1916 dann zur Fliegertruppe übergetreten. Glücklich waren Not und Gefahr all die Jahre hindurch an ihm vorübergegangen, da forderte das Schicksal so kurz vor Beendigung des Krieges auch sein Leben noch.

Der Verlust, den die deutsche Leichtathletik erlitt, war groß. Hanns Braun war einer der wenigen deutschen Leichtathleten, die den sportlichen Ruhm unseres Vaterlandes in der Welt gründeten. Dreimal war er Englischer Meister, zuerst 1909, dann wieder 1911 und 1912. Sein Stockholmer 400-m-Erfolg und der 800-m-Mißerfolg mit den unerfreulichen Begleitumständen sind bekannt, bekannt auch die Revanche, die Hanns Braun wenig später in Berlin nahm. Er war der am meisten gefeierte deutsche Leichtathlet der Vorkriegszeit, aber der Ruhm, den er errang, sank nicht mit ihm ins Grab. Seine Taten sind in die Geschichtsbücher des Sports eingegangen, die Erinnerung an ihn lebt weiter auch in den Herzen seiner Freunde und Kameraden. Möge auch die deutsche Sportjugend stets seiner gedenken als eines Mannes, dem nachzuleben und nachzueifern höchst ehrenvoll ist.

(Quelle: "Der Leichathlet", 1938)
Dieses Bild wurde im Jahre 1912 aufgenommen, und zwar in München, der Heimatstadt Hanns Brauns. Hier war er zu Hause, Kamerad unter Kameraden, und diejenigen, die ihn kannten und überlebten, denken mit Verehrung an ihn als den großen Sportsmann im besten Sinne des Wortes zurück

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