Ausländer

Korrekterweise gehören Ausländer in keine bayerische Leichtathletik-Statistik. Viele unserer ausländischen Mitbürger erwerben jedoch im Laufe ihrer Athleten-Karriere die deutsche Staatsbürgerschaft und sind dann Deutsche, auch in den Bestenlisten. Nur: Wann, d.h. ab welchem Zeitpunkt sie die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, das bleibt dem Statistiker verborgen.

Es hat also keinen Sinn, bei einem ausländisch klingenden Namen sofort auf einen Ausländer zu schwören. Der Sportler kann z.B. wohl Kind von Ausländern sein, hat aber schon längst die deutsche Staatsbürgerschaft. Andererseits kann sich hinter einem deutsch klingenden Namen ein Ausländer (z.B. Österreicher) verbergen.

Es ist wahrlich für den Statistiker zu aufwendig, jedem Einzelfall nachzugehen! Dazu sind es zu viele. Problematisch wird die Angelegenheit vor allem bei der Rekordentwicklung: Normalerweise kann kein Ausländer oder keine Ausländerin einen bayerischen Rekord (oder Bezirksrekord) aufstellen. Wie aber sieht es z.B. in der Staffel, bei Mannschafts-Mehrkämpfen oder bei Langlauf-Mannschaften aus?

Haben die drei Bayern, die mit einem Ausländer in einer Staffel sprinten und eine Rekordzeit erzielen, Pech mit der Rekordanerkennung, weil einer des Quartetts nicht die deutsche Staatsangehörigkeit hatte?

Nein, denn man hat sich hierzulande darauf geeinigt: Wenn dieser Ausländer in laufenden und im Vorjahr nicht für sein Heimatland gestartet ist und er einen gültigen Startpaß bekommen hat, dann kann er einen Rekord erzielen. Diese Regelung gilt für die Hauptklasse und für Senioren. - Bei Jugendlichen und Schülern haben wir die Regelung, dass diese Rekorde erzielen (und Meisterschaften gewinnen können), wenn sie seit einem Jahr Mitglied eines bayerischen Vereins sind.

Um all diesen Schwierigkeiten aus dem Wege zu gehen, hat der Statistiker - in den Fällen, die ihm bekannt waren - Ausländer hinter dem Namen mit "(A)" gekennzeichnet. Sie wurden jedoch nicht aus der Bestenliste des jeweiligen Wettbewerbs herausgenommen, sondern extra anschließend an den Wettbewerb aufgeführt. In den bayerischen Jahresbestenlisten ist dies aber nur in seltenen Fällen praktiziert worden.