Verein

Um eine bayerische Bestenliste zu erstellen, ist zuerst einmal festzustellen, wer - d.h. welcher Verein gehört überhaupt zu Bayern. Wer meint, dies sei einfach, irrt gewaltig. Nicht umsonst hat sich der Autor die wahrscheinlich genauesten Karten vom Freistaat zugelegt.

Aber es geht ja noch weiter: Es müssen auch die Vereine den zutreffenden Regierungsbezirken zugeordnet werden. Hierzu nur ein paar Beispiele:

Vereine wie TSV Karlstadt, SV Grainet, TSV Simbach, TV Hauzenberg, TSV Rain erscheinen in oberbayerischen Jahresbestenlisten - wo sie überhaupt nicht hingehören. Und dann- und das ist das Verflixte - gibt es Vereine, die nur zeitweise zu einem bestimmten Regierungsbezirk gehört haben und anschließend zu einem anderen. Beispiele: LG Lech/Ammersee und LAZ Neuburg-Schrobenhausen: Mal Oberbayern - mal Schwaben! Aber natürlich muß genau festgestellt werden, von wann bis wann sie zu welchem Bezirk gehörten. Auch bei Niederbayern und der Oberpfalz gibt es solche "Überschneidungen".

Dann gibt es Vereine oder Leichtathletik-Abteilungen, die heute nicht mehr bestehen: Prominentes Beispiel - 1. FC Nürnberg (Auflösung der LA-Abteilung). Andere Vereine wechseln ihren Namen (haben also "umfirmiert"), schließen sich zu LG's oder LAG's zusammen, oder haben im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Namen getragen. Gerade hier eine bestimmt Ordnung hineinzubekommen, ist überhaupt die Voraussetzung für die Arbeit an der "ewigen" Bestenliste.

Sicher hat der Bayerische Leichtathletik-Verband eine Aufstellung von Vereinen, die Leichtathletik ausüben. Aber sie ist nicht vollständig, da nicht alle Vereine ihre diesbezügliche Meldung Jahr für Jahr abgeben. Von den nicht mehr existierenden Vereinen mit Leichtathletik-Abteilungen gar nicht zu sprechen ... Außerdem sind die in den BLV-Listen aufgeführten Vereine gar nicht alle relevant, weil sie z.B. keine Athlet(inn)en haben, die bestenlistenreife Leistungen erzielten.

So ist z. B. der "DSV München" nicht der "Damen-Schwimm-Verein München", sondern der "Deutsche Sportverein München", den es heute nicht mehr gibt. Dass Vereine während des 2. Weltkrieges einen anderen Namen bekommen haben, muß nicht verschwiegen werden. Der historischen Wirklichkeit entsprechend werden diese Vereine in dieser Arbeit so genannt, wie sie damals hießen.

Startet ein Läufer/eine Läuferin im Laufe eines Jahres für zwei Vereine - das kam in der Vergangenheit häufiger vor als man denkt - dann wurden die besten Leistungen, die bei dem jeweiligen Verein erzielt wurden, beide aufgenommen - vor allem wenn durch den Vereinswechsel auch der Regierungsbezirk gewechselt wurde (um zuzutreffende Regierungsbezirks-Statistiken zu erstellen). - Für das betroffene Jahr wurde nur für die bessere Leistung ein Rang vergeben.