Name, Vorname

Natürlich setzt man voraus, dass die Schreibweise des Namens eines Athleten oder einer Athletin korrekt ist. Doch hier beginnt bereits ein Problem. Nicht nur, dass in bayerischen und Regierungsbezirks-Jahrbüchern bei gleichen Athleten der Name unterschiedlich geschrieben wird, auch im gleichen Buch erlebt man immer wieder verschiedene Schreibweisen, wenn der Athlet mehrfach vertreten ist. Man sollte meinen, dass hier der "betroffene" Verein Auskunft geben könnte, aber leider ist dies nicht immer der Fall.

So wird sich der Statistiker die Namensschreibweise aneignen, die am häufigsten für den gleichen Leichtathleten verwendet wurde - in der Hoffung, dann die richtige zu haben. Hier wird nun ein wenig anders verfahren: Bei unterschiedlicher Schreibweise des gleichen Athletennamens wurden - nach Möglichkeit - alle Schreibweisen vermerkt, wenn die zutreffende nicht geklärt werden konnte. Eine sehr zutreffende Quelle sind vor allem Telefonbücher.

Wird z.B. "Meier" oder "Maier" oder "Meyer" oder "Mayer" oder "Mayr" oder etwa "Schmitt" oder "Schmidt" oder "Schmied" oder "Schmiedt"" als Familienname geschrieben, so meint der Computer, das es sich um verschiedene Athleten handelt. Damit hat der PC recht, aber der Statistiker hat herauszufinden, ob es sich um verschiedene Athleten oder um den gleichen Leichtathleten handelt. Beim gleichen Sportler muss daher auf eine einheitliche Namensschreibweise besonders geachtet werden.

Das gleiche Thema haben wir, wenn es um die Vornamen geht: Wird z.B. "Karlheinz" und "Karl-Heinz" als Vorname des gleichen Familiennamens geschrieben, so meint der Computer, dass es sich um zwei verschiedene Athleten handelt. Es muss auch hier - wie beim Familiennamen - auf gleiche einheitliche Schreibweise geachtet werden.

Aber: Wenn z.B. "Steffi" nicht geändert wurde, dann deshalb, weil nicht klar war, ob die Athletin "Stefanie" oder "Stephanie" heißt. Das gilt auch für "Gaby" und "Gabi", was "Gabriele" oder "Gabriela" bedeuten kann. Oder: "Christ(e)l" = "Christine" oder "Christina".

Das Feld "Name" hat bei der Arbeit mit einem PC in den einzelnen Bildschirm- und Druckmasken nur eine bestimmte Stellenanzahl. Ist der Name länger, dann muß sinnvoll gekürzt werden. Beispiel: In dem Namensfeld für Staffelläufer(innen) kann nur "v.d. Stemmen Sandra" und nicht "von der Stemmen Sandra" geschrieben werden.

Der längste Name umfaßt 33 Stellen, aber danach kann man keine Druckmaske ausrichten weil dies optisch ein unschönes Bild ergäbe; ebenso kann man das Feld nicht nach dem kürzesten Namen ausrichten (3 Stellen).

Eine besondere "Problematik" stellen die Athletinnen dar, die während Ihrer Laufbahn geheiratet haben und dadurch einen anderen Familiennamen tragen. - Bestimmt konnten nicht alle Läuferinnen erkannt werden, die unter zwei verschiedenen Namen im Laufe ihrer Karriere starteten. Wenn beide Namen für die gleiche Sportlerin bekannt waren, wurden beide Familiennamen genannt, wobei derjenige, unter dem die Leistung erzielt wurde, in GROSSBUCHSTABEN geschrieben wurde. So kann es aber geschehen, dass eine 13-jährige schon mit ihrem zukünftigen ("verheirateten") Familiennamen erscheint, denn der Computer würde sonst sagen, dass es sich um zwei verschiedene Läuferinnen handelt. Für eine absolute "ewige" Bestenliste möchte man aber die Ahtletin nur einmal mit ihrer besten Leistung in der Statistik haben.

Bei Namensänderung durch Heirat ist also erforderlich, die Zusammengehörigkeit von Mädchennamen und dem späteren Familiennamen zu entdecken. Dazu gibt es Anhaltspunkte wie z.B. gleicher Vorname, gleicher Jahrgang, gleicher Verein und gleiche Disziplin. Aber selbst wenn alle diese Kriterien übereinstimmen ist nicht gesagt, daß es sich um die gleiche Athletin handelt.

Beispiel: Niederlechner Irmi und Huber Irmi. Beide Jahrgang 1958, beide TSV 1880 Wasserburg, beide in den gleichen Disziplinen gestartet und dennoch zwei verschiedene Athletinnen. Man muß also schon ein wenig "Detektiv spielen", um hier hinter die zutreffende Namensänderung zu kommen. Sie sind - ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit - in einer Liste zusammengefaßt (wird später veröffentlicht).

Bei Athletinnen und Athleten, die in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts und in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts starteten, ist vielfach nur noch der Familienname bekannt. Änderungen von Namenskurzformen wie "Susi" in "Susanne" wurden mit Fingerspitzengefühl und sehr vorsichtig vorgenommen. Das zeigt folgendes Beispiel: Hier wurde "Liesl" absichtlich nicht in "Elisabeth" geändert, weil "Liesl Huber" in Bayern eine feststehende Größe im Kugelstoßen ist . Es wäre nicht angebracht, würde man daraus eine "Elisabeth Huber" machen.

Bei den Jahresbestenlisten kann es vorkommen (sehr selten), dass ein Athlet/eine Athletin zwei mal erscheint. Das geschieht dann, wenn es zur regulären Zeit noch eine Windleistung gibt, die besser als die nicht winderunterstützte Zeit ist - dann wird die Windzeit allerdings extra nach der Jahresbestenliste genannt.

Zum anderen kann ein Läufer oder eine Läuferin doppelt in einer Jahresbestenliste erscheinen, wenn der- oder diejenige während des Jahres den Verein und dabei den Regierungsbezirk gewechselt hat und bei beiden Vereinen eine Leistung erzielte, die bestenlistenreif ist. Allerdings wird dann nur einmal ein BLV-Rang vergeben (für die bessere Leistung).